Neues Kapitel im Schwimmbadbau:
In Zuffenhausen hat der Bau des europaweit ersten mobilen Hallenbads in Holzmodulbauweise begonnen
Am vergangenen Montag, 3. November, haben die Bauarbeiten für das erste mobile Hallenbad in Zuffenhausen begonnen. Auf dem Kelterplatz wurden die ersten vorgefertigten Holzmodule angeliefert und montiert.
Insgesamt werden 46 Module nach dem Prinzip eines Baukastensystems zusammengesetzt. Mit dem Start der Bauarbeiten setzt die Stadt Stuttgart mit dem Eigenbetrieb Stuttgarter Bäder ein Zeichen für innovatives und ressourcenschonendes Bauen.
Das neue Hallenbad in Holzmodulbauweise zeichnet sich durch einen hohen Vorfertigungsgrad aus: Die Module werden im Werk weitgehend fertiggestellt und vor Ort in kurzer Zeit montiert. Dadurch verkürzt sich die Bauzeit erheblich im Vergleich zu konventionellen Bauweisen. Der Werkstoff Holz spielt dabei eine zentrale Rolle – sowohl in der tragenden Konstruktion als auch in der Fassade und bei der Unterkonstruktion des Edelstahlbeckens. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zur Entwicklung einer kreislauffähigen Bauweise.
Bevor die Module jedoch montiert werden konnten, musste die Firma Schneller Bau aus Feuerbach zunächst die tragende Bodenplatte betonieren. Das war ursprünglich nicht geplant, wurde aber aufgrund der Bodengegebenheiten kurzfristig notwendig.
Ein besonderes Merkmal des Projekts ist seine Flexibilität: Das Bad ist vollständig rückbaubar und kann nach seiner Nutzung in Zuffenhausen – während des Ersatzneubaus des Hallenbads Zuffenhausen – auch an anderen Standorten wieder aufgebaut werden. Aktuell sind zwei zukünftige Einsatzorte vorgesehen: zunächst in Möhringen, wo es als Ersatzwasserfläche während des Neubaus des Hallenbads Sonnenberg dienen soll, und anschließend auf dem Parkplatz des Inselbads Untertürkheim als Ersatz für das dortige Hallenbad. So kann das Gebäude über viele Jahre hinweg dort eingesetzt werden, wo der Bedarf an Ersatzwasserflächen besonders groß ist.
Die Wasserfläche misst 25 Meter in der Länge und 12,5 Meter in der Breite, bei einer Wassertiefe von 0 bis 2 Metern. Die Fertigstellung am Standort Zuffenhausen ist für Mitte 2026 vorgesehen. Das mobile Hallenbad ist zudem Teil des IBA’27-Netzes der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart, die zukunftsweisende Projekte aus der gesamten Region zusammenführt.
Bauherrin ist die Landeshauptstadt Stuttgart. Realisiert wird das Projekt von der POOL out of the BOX GmbH als Totalübernehmerin. Weitere Projektpartner sind 4a Architekten GmbH, Blumer Lehmann AG, ZELLER Bäderbau GmbH, die Kannewischer Ingenieurgesellschaft sowie die Wassertechnik Wertheim GmbH.
Mit dem Beginn der Montagearbeiten ist ein wichtiger Schritt in Richtung Fertigstellung erreicht. Das mobile Hallenbad steht beispielhaft für nachhaltiges Bauen, innovative Technik und eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung in Stuttgart.
Bezirksvorsteher Saliou Gueye dazu:
„Es ist mir eine große Freude, heute gemeinsam mit den beteiligten Partnern einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte unseres Stadtbezirks Zuffenhausen und der Stadt Stuttgart zu feiern. Mit dem ersten rückbaubaren Hallenbad in Holzmodulbauweise in Europa setzen wir nicht nur ein starkes Zeichen für Innovation und Nachhaltigkeit, sondern positionieren Zuffenhausen als Vorreiter modernen Bauens – und das nicht nur in Stuttgart oder Baden-Württemberg, sondern in ganz Europa!“
Die Baustelle im Zeitraffer (stündlich kommt ein weiteres Bild hinzu):
https://2613e25i20.bautvplus.de/cam1/zeitraffer/videos/timelapsecomplete.mp4
Ausführliche Informationen finden Sie auch auf der Website von:
https://www.pooloutofthebox.com/
Fotos:
Abb. 1 (Titelbild oben): Mobiles Hallenbad, Außenansicht – Bild und Rechte: POOL out of the BOX GmbH / 4a Architekten
Abb. 2 + 3: Ernst Ulrich Tillmanns (4a Architekten) und Joachim Maier (POOL out of the BOX) bei der Präsentation
Abb. 4: Technikmodul mit Kessel, Filtern und Wasseraufbereitungsanlage wird per Tieflader angeliefert
Abb. 5: Bezirksvorsteher Saliou Gueye im Gespräch mit Johannes Stimpfl (Stimpfl Baumanagement, Innsbruck)
Abb. 6: Joachim Maier, Geschäftsführer POOL out of the BOX, im Gespräch mit Detlef Szlamma, stellvertretender Geschäftsführer Stuttgarter Bäder und Bauherr
Abb. 7: Mobiles Hallenbad, Innenraum – Bild und Rechte: POOL out of the BOX / 4a Architekten
