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Aktuelles

Zusammenschluss von Polizei, Politik, Vereinen und lokalen Organisationen:

Neue Initiative für mehr Sicherheit und Ordnung in Zuffenhausen bei erstem Treffen gegründet

| ZuZu Redaktion | Aktuelles

In Zuffenhausen haben sich Bürger, politische Repräsentanten und Vertreter von Polizei und lokalen Organisationen im neuen Arbeitskreis für Sicherheit und Ordnung zusammengeschlossen, um gemeinsam für ein besseres Miteinander im Stadtteil zu arbeiten.

Im Bürgerhaus Rot fand schon am Mittwoch, 7. Februar 2024, das erste Treffen des neuen Arbeitskreises für Sicherheit und Ordnung statt. Die Initiative, die ein breites Spektrum an Teilnehmern versammelt hat, darunter Politiker, Vertreter der Polizei Zuffenhausen, der Städtischen Kriminalprävention, sowie engagierte Mitglieder aus Vereinen und sozialen Projekten, setzt sich ein für eine umfassende Herangehensweise an die Themen Sicherheit und Ordnung in Zuffenhausen.

Der Anstoß für die Gründung des Arbeitskreises kam von der Erkenntnis, dass trotz positiver Entwicklungen im Stadtbezirk, wie dem Neubau von Einkaufsmöglichkeiten und der Verbesserung der Infrastruktur, die Themen Sicherheit und Ordnung weiterhin Aufmerksamkeit erfordern. Herr Bezirksvorsteher Gueye verwies auf die differenzierte Wahrnehmung der Sicherheitslage im Stadtbezirk gegenüber der Darstellung in den Medien und betonte die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit. Herr Gueye und Herr Schirmer, ein weiterer Initiator, skizzierten die vorläufigen Pläne und Ziele des Arbeitskreises, die sich an den Beschlüssen der Bezirkskonferenz orientieren.

Im Laufe des Abends wurden zahlreiche Vorschläge und Projekte diskutiert. Herr Hofmeister von der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) sprach über die Bedeutung der Bürgerbeteiligung bei der Sauberhaltung ihres Umfeldes. Sollte es beispielsweise in Zuffenhausen zu illegalen Müllentsorgungen gekommen sein, können die Bürgerinnen und Bürger dies direkt bei der AWS unter der folgenden E-Mail-Adresse melden und um rasche Beseitigung bitten: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. Zudem wird Der Leiter der AWS, Herr Töpfer, am 12. März um 14.30 Uhr zu einer öffentlichen Begehung nach Zuffenhausen kommen (Anmerkung: Der Termin wurde zwischenzeitlich krankheitsbedingt auf den 23. April verschoben).

Die Sicherheitslage in Zuffenhausen wurde ebenfalls thematisiert: Zuffenhausen war in den letzten Monaten immer wieder Thema in der überregionalen Berichterstattung, wenn es um die Sicherheitslage ging. Vor Ort stelle sich die Situation jedoch anders dar als in den Medien dargestellt, betont Polizeidirektor Binici, Leiter des Polizeireviers 7 in Zuffenhausen. Die Zahl der Straftaten ist 2022 im Vergleich zu den Corona-Jahren 2020 und 2021 zwar leicht gestiegen, liegt aber immer noch deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte. Für 2023 ist sogar ein Rückgang der Gesamtkriminalität zu erwarten. Binici sieht Zuffenhausen daher nicht als so kriminalitätsbelastet an, wie es mancherorts publiziert wird.
Der Bekanntheitsgrad von Zuffenhausen in Bezug auf Kriminalität rührt in jüngster Zeit vor allem von den Ereignissen in der Burgunderstraße her, die jedoch nicht repräsentativ für den gesamten Stadtbezirk sind. Diese Vorfälle fallen nicht in die Zuständigkeit des örtlichen Polizeireviers Zuffenhausen, sondern sind Teil überörtlicher Ermittlungen. Die öffentliche Berichterstattung zeigt, dass die Polizei intensiv an diesen Themen arbeitet und bereits über 50 Festnahmen verzeichnen konnte. Es wird deutlich, dass die Kriminalität in Zuffenhausen nicht unkontrolliert wächst, sondern polizeilich bearbeitet wird. Abgesehen von diesen überörtlichen Vorkommnissen ist Zuffenhausen nicht für Bandenkriminalität bekannt.

Natascha Zöller, verantwortlich für die Mobile Jugendarbeit, schilderte ihre langjährigen Erfahrungen und betonte die veränderten Bedürfnisse der Jugendlichen im öffentlichen Raum: Ihr verändertes Freizeitverhalten fordert neue Antworten und Räume, die sie einladen, ohne sie zu kriminalisieren. Die Gesellschaft hat sich verändert und das Bedürfnis nach Ruhe ist größer geworden. Das zeigt sich in Beschwerden über Lärm auf Spielplätzen und in Kindertagesstätten. Beengte Wohnverhältnisse verschärfen dieses Problem. Viele Kinder und Jugendliche in Zuffenhausen werden zu Unrecht kriminalisiert. Über Bandenkriminalität unter Jugendlichen wenig bekannt, abgesehen von den öffentlichen Vorfällen in der Burgunder Straße, welche jedoch nicht von Jugendlichen, sondern von überörtlichen Gruppen von jungen Erwachsenen geschehen sind.

Zum Abschluss des Treffens wurden verschiedene Projekte und Initiativen vorgestellt, die zur Verbesserung der Situation beitragen können. Darunter waren Projekte zur Förderung des Dialogs mit Jugendlichen, zur Erhöhung der Sicherheit auf dem Nachhauseweg für Frauen und zur Integration durch Sport.

Zudem stellten Kevin Gurka von der Integrationspolitik und Frau Atas vom Migrationsforum Zuffenhausen ihre Sichtweisen und Projekte vor, die auf Integration und das Zusammenleben verschiedener Kulturen abzielen. Herr Schmid und Frau Krämer vom Förderverein Sicheres und Sauberes Stuttgart e.V. berichteten über ihre Exploratory Walks und die geplanten Sicherheitsprojekte, die das Sicherheitsgefühl im Stadtteil verbessern sollen.

Reinhold Krause, Vorstandsmitglied des SSV Zuffenhausen, hob die Rolle des Sports bei der Förderung von Integration und Sauberkeit hervor und verwies auf die große Mitgliederzahl des Vereins, die über 1.000 Kinder und Jugendliche umfasst.

Das Treffen endete mit einer positiven Stimmung und der Zuversicht, dass durch die vereinten Anstrengungen aller Beteiligten spürbare Verbesserungen in Zuffenhausen erreicht werden können. Der nächste Treffpunkt ist für den 5. Juni angesetzt, und die Erwartungen sind hoch, gemeinsam Fortschritte zu erzielen.

Pastor Jonathan Schirmer, Mitinitiator des AK Sicherheit und Ordnung

 

(Foto oben:
Auch sie zählt zur "Ordnung": Die Lets -Putz-Aktion im April 2023 unter Beteiligung des Bezirksbeirats Zuffenhausen, GI's der US Army Garrison Stuttgart, der AWO und des Bezirksrathauses Zuffenhausen, Foto: Bezirksrathaus Zuffenhausen)